Gefühle ohne Echo / Sentiments sans écho

Deckblatt Sentiments sans echo

SIE

Der Winter ist noch nicht zu Ende. Er nähert sich nur dem Frühling. Mit einem milderen Klima. Manchmal mit Sonne und klarem Himmel. Mir ist danach, dieses Jahr Ski zu fahren. Die französische Eisenbahn SNCF bietet Unterkünfte an verschiedenen Orten an. Für die Angestellten der Bahn. Und ich kann das auch nutzen.

Weil eine Freundin, die bei der SNCF arbeitet, mich einlädt. Ich nehme den Zug. Von Frankfurt bis Chambéry. Dort muss ich umsteigen. Drei Stunden Wartezeit am Bahnhof. Ein Typ, welcher keine Frau in der Disco hat abschleppen können, macht mich an. Er schlägt vor, dass ich mit ihm ins Hotel gehen soll, um mich auszuruhen. Ich wechsele den Sitz. Und ich schweige. Was soll ich sonst machen? Ich hänge hier fest und warte auf meinen Zug nach Valloire.

Endlich erreiche ich das in Schnee gehüllte Dorf. Ich ziehe in das hölzerne Häuschen der SNCF ein. Wir sind drei Frauen und mehrere Männer um die zwanzig Jahre alt. Obwohl wir uns nicht kennen, ist die Stimmung gut. Wir essen zusammen. Wir spielen Tischfußball und Scrabble. Wir verbringen die ganze Woche gemeinsam auf Skiern.

Einer der Männer, der schönste und sympathischste, erscheint mir unglaublich erwachsen. Auf der Piste gibt er auf uns Acht. Sucht den richtigen Weg. Passt die Geschwindigkeit so an, dass alle Spaß haben.

Er raucht bei jeder Gelegenheit. Ein Kettenraucher. Er muss viel Traurigkeit in sich tragen. Oft wirkt er sehr ernst.

Beim Lift fahren versuche ich, mit meinem Schulfranzösisch ein Gespräch anzufangen. Er blockiert meine Bemühungen ein wenig, in dem er sagt, er kenne keine Stadt in Deutschland. Die Namen sagten ihm nichts. Ich finde, dass ein so reifer Mann solche Dinge auch nicht zu wissen braucht.

Genau weiß ich es nicht, aber die Woche geht wohl schnell vorbei. Ich lache viel. Ich bin glücklich, dass man mich schätzt, mich schön findet. Die Deutschen sehen mich nie so.

Der Urlaub ist vorbei. Wir sind am Bahnhof. Neben mir, der Mann, der mir gefällt. Er hüllt mich in einen warmen Mantel aus Energie. Kinder sind in der Nähe. Sie kommen zu mir, weil sie dieses Glück spüren.

In meiner Tasche steckt ein Papier mit meiner Adresse. Aber ich kann es ihm nicht geben. Ich sage etwas, was Kälte ausstrahlt. Der Mantel aus Energie verschwindet sofort.

Die Züge fahren ab. In verschiedene Richtungen. Die anderen sind alle auf dem Weg nach Paris. Der Zufall will es, dass sie sich in den Vorortszügen später wieder begegnen. Er gibt seine Adresse weiter. Und ich erhalte sie.

Ich bastele ein großes Bild mit unseren Sprüchen von Valloire. Ich schicke es ihm. Sowie einen weiteren Brief. Er antwortet nicht. Das ist hart.

Ich lebe weiter in Frankfurt. Mit dem Gedanken, bald die Grenze über den Rhein nach Westen zu überqueren. Zum Nachbarn gehen. Denn er blickt wohlwollend auf mich.

 

 

ER   Der Skifahrer

Der Winter ist noch nicht zu Ende. Er nähert sich nur dem Frühling. Mit einem milderen Klima. Manchmal mit Sonne und klarem Himmel. Mir ist danach, dieses Jahr Ski zu fahren. Die französische Eisenbahn SNCF bietet Unterkünfte an verschiedenen Orten an. Für die Angestellten der Bahn. Und ich kann das nutzen.

Es gibt direkte Nachtzüge nach Valloire. In einigen Stunden bin ich vor Ort. Ich reise ohne meine Frau in die Berge. Im Moment ist unsere Beziehung schwierig. Ich rauche eine Zigarette nach der anderen. Ich brauche frische Luft. Wind, der meine Gedanken verfliegen lässt. Ein wenig Wintersport wird mir gut tun.

Endlich erreiche ich das in Schnee gehüllte Dorf. Ich ziehe in das hölzerne Häuschen der SNCF ein. Wir sind drei Frauen und mehrere Männer um die zwanzig Jahre alt. Obwohl wir uns nicht kennen, ist die Stimmung gut. Wir essen zusammen. Wir spielen Tischfußball und Scrabble. Wir verbringen die ganze Woche gemeinsam auf Skiern.

Mich berührt das Lachen und die Herzlichkeit einer jungen, deutschen Frau. Ich habe den Eindruck, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Dennoch ist sie etwas distanziert.

Beim Lift fahren versucht sie, ein Gespräch anzufangen. Ich bin ziemlich unsicher, weil ich keine Stadt in Deutschland kenne. Die Namen sagen mir nichts. Sie muss mich für sehr ungebildet halten.

Genau weiß ich es nicht, aber die Woche geht wohl schnell vorbei. Ich habe keine Lust, in mein schwieriges Pariser Leben zurückzukehren. Außerdem fühle ich mich wohl an der Seite dieser Frau aus dem für mich unbekannten Land.

Der Urlaub ist vorbei. Wir sind am Bahnhof. Neben mir, die Frau, die mir gefällt. Ich hülle sie in einen warmen Mantel aus Energie. Kinder sind in der Nähe. Sie kommen zu uns, weil sie dieses Glück spüren.

Wir wechseln ein paar Worte. Dann wird ihre Stimme seltsam. Oder sie sagt einen Ausdruck, der nicht passt. Es schmerzt mich und der Mantel aus Energie fällt nieder.

Die Züge fahren ab. In verschiedene Richtungen. Wir sind alle auf dem Weg nach Paris. Nur sie nicht. Der Zufall will es, dass wir Pariser uns in den Vorortszügen später wieder begegnen. Ich gebe meine Adresse weiter.

Ich erhalte zwei Briefe. Von ihr. Lustig. Lebendig. Gleichzeitig traurig. Sie scheint zu fühlen, dass ich nicht antworten werde. Die Briefe gehen in eine endlose Leere. Das ist hart. Ich weiß das.

Ich führe mein Pariser Leben, das ich hasse, fort. Doch dank ihr sehe ich ein wenig Licht vor mir. Ich schaffe das. Ich werde in die Provence zurückkehren. Eine interessante Arbeit finden. Und Menschen, mit denen ich mich verstehe.

 

 

ELLE

L’hiver n’est pas encore fini. Il s’achève lentement. Le temps se radoucit. Parfois du soleil sous un ciel clair. J’ai envie de faire du ski cette année. La SNCF dispose de chalets dans différents endroits. Elle y accueille ses agents. Et j’en profite.

Je ne fais pas partie de cette entreprise cependant une copine agent SNCF m’a invitée. Je prends le train de Francfort à Chambéry. J’ai un changement. Trois heures d’attente en pleine nuit dans la gare. Un mec qui n’a pas pu trouver une fille en boîte, cherche à ma draguer. Il veut que je le suive à l’hôtel pour me reposer. Je change de siège et je me tais. Je ne peux pas faire autrement. Je suis coincée dans cette gare à attendre ma correspondance pour Valloire.

Finalement, j’arrive dans ce village décoré pour l’hiver. De la neige autant que l’on en veut. Je m’installe au chalet avec ma copine, une autre fille et plusieurs jeunes gens d’une vingtaine d’années. Même si on ne se connaît pas, l’ambiance est très bonne. On mange ensemble. On joue au baby foot. On fait des scrabbles. On skie toute la semaine ensemble.

Un jeune homme beau et sympathique qui me paraît très mûr pour son âge prend soin de nous sur la piste. Il choisit le bon chemin. Il adapte sa vitesse à celle de tous.

Ce qui m’inquiète, c’est qu’il fume sans arrêt. Il doit avoir de la tristesse dans son cœur. Souvent, il paraît très sérieux.

Dans les télésièges, j’essaie de faire la conversation avec mon français basic. Il m’interrompt en disant qu’il ne connaît aucune ville en Allemagne. Les noms des villes lui sont inconnues. Je me dis qu’un homme mûr n’a pas besoin de savoir tout cela.

Je n’ai pas de souvenirs précis, mais la semaine passe vite. Je ris beaucoup. Je suis heureuse d’avoir une certaine valeur pour eux. Je me sens belle. Les allemands ne me voient pas ainsi.

Le séjour se termine. On se retrouve à la gare. A côté de moi, il y a cet homme qui me plaît. Il me met dans un manteau d’énergie plein de chaleur. Il y a des enfants à la gare. Ils viennent me voir, car ils ressentent ce bonheur.

Dans ma poche, j’ai préparé un papier avec mon adresse. Mais impossible de le lui donner. J’ai dit une parole froide, banale et le manteau disparaît aussitôt.

Les trains partent. Dans des directions différentes. Les autres copains se dirigent tous vers Paris. Le hasard fait que les parisiens se rencontrent dans les transports urbains plus tard. Il leur donne son adresse et on me la transmet.

Je bricole un poster avec des images et nos blagues. Je l’envoie. Puis une autre lettre, je crois. Il ne répond pas. C’est dur.

Je continue ma vie à Francfort. Toujours dans la tête le projet de partir un jour chez le voisin de l’autre côté du Rhin. Car lui, il me porte un regard chaleureux.

 

 

LUI  Le skieur

L’hiver n’est pas encore fini. Il s’achève lentement. Le temps se radoucit. Parfois du soleil sous un ciel clair. J’ai envie de faire du ski cette année. La SNCF dispose de chalets dans différents endroits. Elle y accueille ses agents. Et j’en profite.

Il y a des trains de nuit directs de Paris à Valloire. Dans quelques heures, je serai sur place. J’ai réservé mes vacances sans ma femme. Cela ne se passe pas très bien entre nous en ce moment. Je fume cigarette sur cigarette. Il me faut de l’air pur. Un vent qui disperse mes pensées. Skier me fera sans doute du bien.

Finalement, j’arrive dans ce village décoré pour l’hiver. De la neige autant que l’on veut. Je m’installe au chalet avec trois filles et plusieurs jeunes gens d’une vingtaine d’années. Même si on ne se connaît pas, l’ambiance est très bonne. On mange ensemble. On joue au baby foot. On fait des scrabbles. Et toute la semaine nous skions en groupe.

Je suis touché par le rire et la gentillesse d’une petite allemande. J’ai l’impression que le courant passe entre nous, mais elle reste malgré tout distante.

Dans les télésièges, elle essaie de faire un peu la conversation. Je suis gêné. Je l’interromps en lui disant que je ne connais aucune ville en Allemagne. Les noms ne me disent rien du tout. Elle doit penser que je n’ai pas de culture.

Je n’ai pas de souvenirs précis, mais la semaine passe vite. Je n’ai pas envie de retourner dans ma vie difficile. En plus, je me sens bien avec cette petite blonde.

Le séjour se termine. On se retrouve à la gare. A côté de moi, cette fille qui me plaît. Je la mets dans un manteau d’énergie plein de chaleur. Il y a des enfants à la gare. Ils viennent nous voir, car ils ressentent ce bonheur.

On échange quelques mots. Et puis, sa voix paraît être bizarre. Ou bien ce sont ses mots qui ne me touchent pas. Cela me fait mal et le manteau tombe aussitôt.

Les trains partent. Dans des directions différentes. On se dirige tous vers Paris. Sauf elle. Le hasard fait que nous, les parisiens,  nous nous retrouvons dans les transports urbains plus tard. Je laisse mes coordonnées à une fille présente dans le groupe.

Après, je reçois deux lettres. C’est bien elle. Rigolote. Vivante. Triste à la fois. Elle doit sentir que les lettres resteront sans réponse. Elles allaient vers un vide indéfini.  C’est dur. Je le sais.

Je continue ma vie à Paris que je déteste. Mais grâce à elle, je vois un peu de lumière. Je m’en sortirai. Je rentrerai en Provence. Je trouverai un travail intéressant et des gens avec qui je m’entendrai.

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